Stellen Sie sich vor: Der Duft von frisch gebackenem Brot erfüllt Ihre Küche, eine knusprige Kruste wartet darauf, aufgerissen zu werden, und im Inneren verbirgt sich eine weiche, löchrige Krume, bereit, Olivenöl oder Ihre Lieblingsbeilagen aufzunehmen. Was klingt wie ein Traum aus einer italienischen Bäckerei, können Sie schon bald in Ihrem eigenen Zuhause Wirklichkeit werden lassen! Heute zeige ich Ihnen, wie einfach es ist, ein authentisches und unvergleichlich köstliches Ciabatta Rezept original italienisch nachzubacken.
Das Ciabatta, zu Deutsch „Pantoffel“, verdankt seinen Namen seiner flachen, länglichen Form. Es ist nicht nur ein Symbol italienischer Backkunst, sondern auch ein wunderbares Beispiel dafür, wie wenige, hochwertige Zutaten zu einem Meisterwerk werden können. Der Schlüssel zu diesem unwiderstehlichen Brot liegt in der sogenannten „Biga“, einem Vorteig, der dem Ciabatta seine charakteristische luftige Textur und seinen tiefen Geschmack verleiht. Keine Sorge, es ist einfacher als Sie denken!
Warum Sie dieses Ciabatta lieben werden
- Unvergleichliche Textur: Eine unwiderstehlich knusprige Kruste und eine traumhaft luftige, großporige Krume – genau wie es sein soll.
- Intensiver Geschmack: Dank des Vorteigs (Biga) entwickelt das Brot ein komplexes, leicht nussiges Aroma.
- Einfach nachzubacken: Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt Ihnen dieses Ciabatta Rezept original italienisch garantiert, auch wenn Sie erst wenige Erfahrungen mit dem Brot backen einfach haben.
- Vielseitig einsetzbar: Perfekt als Beilage zu Suppen, Salaten oder einfach pur mit etwas gutem Olivenöl.
- Stolz auf handgemacht: Es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als selbst gebackenes Brot zu genießen.
Zutaten für Ihr Original Ciabatta
Für 2 mittelgroße Ciabatta-Brote (ca. 40-50 cm lang):
Für die Biga (Vorteig) – unbedingt 12-18 Stunden vorher ansetzen!
- 150 g Weizenmehl Typ 550 oder Pizzamehl Typ 00 (hoher Proteingehalt)
- 75 ml lauwarmes Wasser
- 0,5 g frische Hefe (das ist ein winziger Krümel, etwa linsengroß)
Für den Hauptteig
- 250 g Weizenmehl Typ 550 oder Pizzamehl Typ 00
- 210 ml kaltes Wasser
- Gesamte Biga (vom Vortag)
- 8 g feines Meersalz
- 2 g frische Hefe
- Optional: etwas Olivenöl für die Schüssel
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So gelingt Ihr Ciabatta
Schritt 1: Die Biga vorbereiten (am Vortag)
- Die 0,5 g Hefe in dem lauwarmen Wasser auflösen.
- In einer Schüssel das Mehl hinzugeben und alles kurz mit den Händen oder einem Löffel vermischen, bis kein trockenes Mehl mehr sichtbar ist. Es muss kein glatter Teig werden, eher eine bröselige Masse.
- Die Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken und bei Raumtemperatur (18-22°C) für 12 bis 18 Stunden gehen lassen. Die Biga sollte Blasen werfen und leicht säuerlich riechen.
Schritt 2: Den Hauptteig ansetzen
- Die gesamte Biga in eine große Schüssel geben (oder in die Schüssel Ihrer Küchenmaschine). Das kalte Wasser und die 2 g frische Hefe hinzufügen und alles grob vermischen.
- Das restliche Mehl und das Salz dazugeben.
- Nun kommt der wichtigste Teil: Kneten. Ciabatta braucht viel Wasser und wenig Kneten, um seine charakteristischen großen Poren zu entwickeln. Kneten Sie den Teig in der Küchenmaschine (Knethaken) für etwa 8-10 Minuten auf niedriger bis mittlerer Stufe, bis er sich vom Schüsselrand löst und elastisch ist. Alternativ können Sie dieses Ciabatta Rezept ohne Kneten (im herkömmlichen Sinne) auch von Hand bearbeiten, indem Sie den Teig mit nassen Händen ziehen und falten (Stretch & Fold Methode) für etwa 10-15 Minuten. Der Teig ist sehr weich und klebrig, das ist gewünscht.
- Die Schüssel leicht mit etwas Olivenöl auspinseln und den Teig hineingeben. Mit Frischhaltefolie abdecken.
Schritt 3: Erste Stockgare und Falten
- Lassen Sie den Teig bei Raumtemperatur (ca. 22-24°C) für 30 Minuten ruhen.
- Nach 30 Minuten kommt der erste „Stretch & Fold“-Vorgang: Befeuchten Sie Ihre Hände leicht mit Wasser. Greifen Sie eine Teigecke, ziehen Sie sie vorsichtig nach oben und falten Sie sie zur Mitte hin. Drehen Sie die Schüssel um 90 Grad und wiederholen Sie den Vorgang, bis Sie alle vier Seiten einmal gefaltet haben. Dies stärkt das Glutennetzwerk.
- Wiederholen Sie diesen „Stretch & Fold“-Vorgang insgesamt noch zweimal im Abstand von jeweils 30 Minuten. Nach dem dritten Falten sollte der Teig glatter und elastischer sein.
- Lassen Sie den Teig nach dem letzten Falten weitere 60 Minuten ruhen, oder bis er sein Volumen deutlich vergrößert hat und sehr blasig ist.
Schritt 4: Formen der Ciabatta und zweite Stockgare
- Bestreuen Sie eine Arbeitsfläche großzügig mit Grieß (Semola Rimacinata) oder Mehl. Stürzen Sie den sehr weichen und klebrigen Teig vorsichtig darauf. Vermeiden Sie es, den Teig zu zerdrücken oder Luft herauszudrücken.
- Bestreuen Sie auch die Oberseite des Teigs leicht mit Grieß/Mehl.
- Teilen Sie den Teig mit einem Teigschaber oder Messer in zwei gleichgroße Stücke. Ziehen Sie jedes Stück vorsichtig zu einer rechteckigen “Pantoffelform”, ohne dabei zu viel Gas zu verlieren. Das Ciabatta Teig ist sehr empfindlich.
- Legen Sie die geformten Ciabatta vorsichtig auf ein Backblech, das mit Backpapier und gut mit Grieß bestreut ist. Achten Sie darauf, genügend Abstand zwischen den Broten zu lassen.
- Decken Sie die Ciabatta locker mit einem Küchentuch ab und lassen Sie sie für weitere 30-45 Minuten gehen, während der Ofen vorheizt. Sie sollten sichtbar aufgehen und luftiger werden.
Schritt 5: Backen
- Heizen Sie Ihren Backofen auf 230°C Ober-/Unterhitze vor. Stellen Sie eine ofenfeste Schale mit Wasser auf den Ofenboden (oder sprühen Sie direkt vor dem Einschießen des Brotes etwas Wasser in den Ofen), um Dampf zu erzeugen. Dies sorgt für eine schöne, knusprige Kruste.
- Schieben Sie das Blech mit den Ciabatta in den heißen Ofen.
- Backen Sie die Ciabatta für etwa 20-25 Minuten, oder bis sie eine goldbraune Farbe angenommen haben und beim Klopfen auf den Boden hohl klingen.
- Nehmen Sie die Brote aus dem Ofen und lassen Sie sie auf einem Rost vollständig abkühlen.
„Brot ist nicht nur Nahrung, es ist ein Stück Kultur, ein Stück Heimat.“ – Unbekannt
Experten-Tipps & Variationen
- Die richtige Hefe-Menge: Die winzige Menge Hefe in der Biga ist entscheidend. Wenig Hefe und viel Zeit sorgen für Aromaentwicklung. Wenn Sie unsicher sind, verwenden Sie eine digitale Küchenwaage mit 0,1g-Schritten.
- Mehlqualität: Für ein richtig gutes italienisches Brot Rezept wie Ciabatta ist ein hochwertiges Mehl mit hohem Proteingehalt (z.B. Typ 00 oder Typ 550) essenziell. Es entwickelt ein besseres Glutennetzwerk.
- Temperaturkontrolle: Teigtemperaturen sind wichtig. Versuchen Sie, die angegebenen Raumtemperaturen einzuhalten. Im Winter kann ein warmer Ort (z.B. nahe der Heizung) helfen, im Sommer ein kühlerer Raum.
- Dampf ist der Helfer: Der Dampf im Ofen zu Beginn des Backvorgangs ist entscheidend für die Krustenbildung. Ohne Dampf wird die Kruste schnell hart und dick.
- Kein Kneten im klassischen Sinne: Denken Sie daran, dass Ciabatta Teig nur sanft gefaltet und gezogen, nicht kräftig geknetet wird, um die großen Poren zu erhalten. Das ist auch der Grund, warum es sich hervorragend als Ciabatta ohne Kneten im herkömmlichen Sinne eignet.
- Geschmacksvariationen: Sie können Ihrem Ciabatta mehr Aroma verleihen, indem Sie gehackte Oliven, getrocknete Tomaten (gut abgetropft!) oder frische Kräuter wie Rosmarin oder Thymian in den Hauptteig einarbeiten. Fügen Sie diese erst am Ende des Knetvorgangs hinzu, damit sie nicht zermahlen werden.
- Lagerung: Frisch gebackenes Ciabatta schmeckt am besten am Backtag. Sie können es aber auch für 1-2 Tage in einem Brotkasten aufbewahren. Für längere Lagerung können Sie es in Scheiben schneiden und einfrieren. Vor dem Servieren einfach kurz im Ofen aufbacken – es schmeckt dann fast wie frisch!
Dieses Ciabatta Rezept original italienisch wird Sie begeistern! Es ist ein Projekt, das Geduld erfordert, aber die Belohnung ist ein unvergleichliches Brot, das Ihre Familie und Freunde lieben werden. Gutes Gelingen und lassen Sie es sich schmecken!